Öffentliche Platzräume sind wesentlich für die Qualität des städtischen Lebens und die bauliche Anpassung an den Klimawandel. In einer Stadt wie Stuttgart, die aufgrund ihrer Kessellage von den negativen Folgen des Klimawandels und der Verknappung des öffentlichen Raumes durch Verkehrsinfrastrukturen und Privatisierung betroffen ist, spielt eine alters- und klimaangepasste Gestaltung öffentlicher Räume eine besonders große Rolle. Im Fokus dieser Dissertation liegt die Erarbeitung von Grundlagenwissen, Entwurfsinstrumenten und Gestaltungsstrategien für öffentliche städtische Platzräume in Stuttgart, die zur Verbesserung der Lebensqualität beitragen und darüber hinaus die Gesundheit, Aktivität und das autonome Leben insbesondere der älteren Stadtbewohner fördern. Urbane Plätze sind das zentrale Raumelement, in dem unterschiedliche Aktivitäten im Freien stattfinden, nämlich notwendige, freiwillige und soziale. Diese bieten sich besonders gut an, um das Zusammenspiel zwischen gebauter Umwelt mit ihren jeweiligen klimatischen und baulichen Eigenschaften – aus der Perspektive der Planenden – und dem Leben der Menschen und ihrer Nutzung – aus der Perspektive der Nutzenden – im Alltag zu erforschen. Ziel ist die Herausarbeitung von Zusammenhängen zwischen physischem Raum und dessen Gebrauch in Hitzeperioden und Übergangsjahreszeiten um die Anpassungsbedarfe urbaner Freiräume herzuleiten und ihre Planung und Gestaltung verbessern zu können. Eine wichtige Frage ist dann, inwiefern alltägliches Nutzungsverhalten und der Gebrauch durch ältere Nutzer die Gestaltungsformen und die Anpassung der gebauten Umgebung bei unterschiedlichen mikroklimatischen Bedingungen zu beeinflussen vermögen.