„Experimentierfeld Tegeler Mischung“
Die diesjährige Aufgabe beschäftigte sich mit der Nachnutzung des Tegeler Flugfeldes. Hierzu waren ausdrücklich unterschiedliche Haltungen und Herangehensweisen erwünscht. Ergänzend wurde über eigene Kooperationsaufgaben der interdisziplinäre Dialog innerhalb der verschiedenen Fachsparten angeregt.
Ausgehend von den angrenzenden Stadtfeldern war ein Konzept zu entwickeln, das die Qualitäten des Ortes akzentuiert, neuen Flächenansprüchen genügt und unterschiedliche Szenarien zulässt. Gefordert wurde eine Auseinandersetzung mit den Themen stadträumliche Identität, Flächen- und Ressourcenschonung, Energieeffizienz sowie Nutzungsmischung:
Anstelle eines umfassenden Masterplans mit Bebauungskonzeption für die Gesamtfläche des Flughafens sollte sich der städtebauliche Entwurf auf überschaubare Stadtbereiche und ihre Entwicklungshorizonte konzentrieren. Unter Einbeziehung aktueller Bedarfe war für das Areal eine zurückhaltende und behutsame Entwicklungsstrategie aufzuzeigen, die ein ausgewogenes Verhältnis zwischen künftig bebaubaren und zu schützenden Flächen etabliert.
Publikation
Schinkel-Wettbewerb 2013 – Dokumentation (PDF, 4MB)
Sonderpreis Städtebau
Startbahn 03
Johannes Hipp
Auszug aus der Niederschrift der Jury
“Das Konzept schlägt zur Nachnutzung des Flughafenareals eine stufenweise Entwicklung vor, die anhand der fünf Entwicklungsstränge Kanal, Wohnen, ÖPNV, Gewerbe und Natur durchgespielt wird. Die erste Umsetzungsphase konzentriert sich auf den Aufbau einer räumlichen Fassung des Feldes. Dabei werden bestehende Lücken und Raumfragmente vervollständigt sowie Übergänge zu den benachbarten Stadtfeldern ausgebildet. Für eine zweite Ausbaustufe verortet der Entwurf „Möglichkeitsfelder“, die eine weitere bauliche Inanspruchnahme des Flugfeldes organisieren. Als gemeinsame Entwicklungsachse für die geplanten Baufelder wird ein Wasserkanal vorgeschlagen. Der Wasserlauf zweigt vom Hohenzollernkanal im Bereich des Flughafenterminals ab, verläuft parallel zur südlichen Flugfeldgrenze und endet in einem Hafenbecken am Kurt-Schumacher-Platz.”
“Zu den besonders impulsgebenden Setzungen der Arbeit gehören die Neuorganisation des Kurt-Schumacher-Platzes an der Westseite sowie seine Öffnung hin zum angrenzenden Flugfeld. Mit der Verknüpfung von räumlichen und zeitlichen Setzungen gelingt es der Arbeit, beispielhaft die Vielschichtigkeit städtebaulicher Randbedingungen konzeptionell einzubeziehen. Insgesamt bietet das Konzept über alle Entwicklungsphasen eine nachvollziehbare Strategie zur Qualifizierung des Standortes.”